Grundlagen zum Materialstammsatz
Wie ist der Materialstammsatz in SAP aufgebaut?
Der Materialstammsatz beinhaltet Informationen zu Materialien, Artikel und Teilen, die in einem Unternehmen beschafft, gefertigt, veräußert oder gehalten werden können.
Dieser Materialstammsatz wird von sämtlichen Logistikbereichen (u.a. Einkauf, Bestandsführung, Disposition) genutzt.
In diesem Beitrag habe ich einige Grundlagen zu den Themen
- Sichten,
- Organisationsebenen,
- Preissteuerung und
- einige relevante Tabellen
zusammengefasst.
Verschiedenen Abteilung eines Unternehmens benötigen und speichern verschiedene materialspezifische Informationen im Materialstammsatz. Um hier den Überblick nicht zu verlieren, werden diese Daten in verschiedenen sog. Sichten gesichert, welche die verschiedenen Abteilungen wiederspiegeln (z.B. Einkauf, Disposition, Buchhaltung).
Betrachtet man einen Materialstammsatz über die Transaktion MM03, kann man zwischen den verschiedenen Sichten springen. Diese sind in Laschen aufgeteilt.
Organisationsebenen im Materialstammsatz
Materialstammdaten werden auf mehreren Organisationsebenen gespeichert. Der Inhalt steht mit der Organisationsebene im Zusammenhang.
So werden allgemeine Informationen, wie etwa der Name des Lieferanten oder grundsätzliches, wie die Basismengeneinheit auf oberster Ebene – der Mandantenebene – gespeichert. Diese Informationen gelten somit für alle untergeordneten Ebenen gleichermaßen.
Andere Informationen, wie etwa Einkaufs- oder Dispositionsdaten werden auf Werksebene, manche, wie Lagerplatzbeschreibungen, sogar auf Lagerortebene gespeichert. Diese Informationen können sich für das selbe Material in verschiedenen Organisationseinheiten unterscheiden (z. B. unterschiedliche Einkaufsorganisationen in verschiedenen Werken).
Insbesondere bei Datenanalysen ist es wichtig zu wissen, welche Information welcher Ebene man benötigt und in welcher Tabelle diese zu finden ist.
Die Preissteuerung
Die sog. Preissteuerung gehört zu den buchhalterisch-relevanten Daten im Materialstammsatz. Die Preissteuerung bestimmt wie ein Material buchhalterisch bewertet wird.
In SAP gibt es zwei Arten der Preissteuerung:
-
Standardpreis („S“):
Preise für Materialien mit Standardpreis werden einmal ermittelt und im Materialstammsatz eingetragen. Preisabweichungen werden auf einem separaten Preisdifferenzkonto verbucht und beeinflussen nicht den eingetragenen Standardpreis.
-
Gleitender Durchschnittspreis („V“):
Preise für Materialien mit gleitendem Durchschnittspreis passen sich mit jedem Zugang an. Preisdifferenzen fließen (mit sehr wenigen Ausnahmen) in die Bewertung mit ein.
Die Preissteuerung wird auf Werksebene (sofern diese Ebene als Bewertungsbereich festgelegt wurde) festgelegt. Somit kann für ein Material in verschiedenen Werken unterschiedliche Preissteuerungen aktiv sein.
Änderungen der Preissteuerung sind bedingt möglich.
Eine Änderung vom Standardpreis zum gleitenden Durchschnittspreis ist jederzeit möglich.
Eine Änderung vom gleitenden Durchschnittspreis zum Standardpreis ist möglich, außer das Material wird getrennt bewertet, oder der Standardpreis ungleich dem gleitenden Durchschnittspreis ist (falls dieser vorher außerhalb von SAP kalkuliert wurde). Sofern diese Punkte nicht zutreffen kann die Preissteuerung umgestellt werden. Der aktuelle GLD wird dann zum Standardpreis mit allen dazugehörigen Konsequenzen (Preisdifferenzbuchungen, keine Fortschreibung).
Die Mengeneinheiten
In einem Materialstammsatz können mehrere Mengeneinheiten festgelegt werden. Grundsätzlich werden aber abweichende (sog. Alternativmengeneinheiten) immer in die Basismengeneinheit des Materials umgerechnet.
Die Basismengeneinheit ist für jedes Material eindeutig und wird auf Mandantenebene gepflegt (so kann es zu keinen abweichenden Basismengeneinheiten in verschiedenen Organisationseinheiten für ein Material kommen).
Beispiele für Alternativmengeneinheiten:
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Bestellmengeneinheit
In dieser Mengeneinheit wird Material bestellt (z. B. Bestellung in Packungen)
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Ausgabemengeneinheit
In dieser Mengeneinheit werden Materialien im Lager ausgegeben (z. B. Ausgabe zusammengefasst auf Paletten)
Die Basismengeneinheit sollte sorgsam gewählt werden und grundsätzlich der kleinsten möglichen Mengeneinheit eines Materials entsprechen (z. B. Stück, mögliche Alternativmengeneinheiten könnten Packungen o. ä. sein). Eine falsch gewählte Basismengeneinheit könnte zu Umrechnungsproblemen führen.
Anhang
Relevante SAP Tabellen
Relevante Transaktionen
Relevante Berechtigungsobjekte